Ich kann Carsten nur zustimmen.
Zum Elch sollte gesagt werden, dass er (oder sie) nach dem langem Winter in miesester Laune war. Hunger, Kälte, lange Nächte im Schnee, überall Wölfe…. und der Frühling zeigt sich noch lange nicht. Das Leben dort draussen ist um diese Jahreszeit nach 5 Monaten Winter nicht unbedingt angenehm.
Jessie Holmes, ein echter wildniserfahrener Mann hat dem Elch mit der Faust auf die Nase gehauen als er dem Team den Trail streitig machen wollte. Jessie kam anscheinend nicht zur rechten Zeit an seine Waffe.
Dem Elch eins auf die Nase zu hauen war wohl seine einzige Chance, wie es bei Tauchern das selbe ist, wenn man einem weissem Hai eins auf die Nase haut…..
Der Elch wurde verschreckt, hatte nun nochmals weit miesere Laune (was zum Teufel ist mir grade passiert ??) und ging weiter den von Menschen gemachten Trail entlang, der irgendwo weiter unten hoffntlich junges Weidengestrüpp und damit bessere Futterverhältnisse versprach.
Dann kam Dallas Seavey.
Der Elch war da schon sauer genug.
Ausgewachsene Elche sind in Alaska ungefähr so gross wie ein gutes Reitpferd und kämpfen auch wie es wilde Pferde tuen:
Sie stellen sich auf die Hinterbeine und schlagen mit den Vorderhufen auf den Gegner ein. Fuer Hunde und Menschen sind diese Schläge oft tödlich. Auch hört der Elch nicht höflich auf, falls Mensch oder Hund sich tot stellt.
Solange die Ohren des Tieres hinten angelegt und die Rückenhaare gesträubt sind, gibt es fuer sie kein Pardon.
Elche sind weit launischer als Bären und in Alaska fuer weit mehr tödliche Angriffe als Bären verantwortlich.
-
Ich bewundere Dallas Seavey dafür, dass er seine Schusswaffe griffbereit hatte (wer denkt denn an sowas…. ) und den Elch auf kurze Entfernung in der Dunkelheit töten konnte. Immerhin fiel der angreifende Elch Berichten nach schlussendlich auf seinen Schlitten.
Der Elch hätte nicht aufgehört mit seinen Vorderhufen auf alles einzuschlagen bis auch der letzte in den Seilen des Gespanns verwickelte Hund tot gewesen wäre.
-
Auch finde ich die Zeitstrafe fuer hmm…, vielleicht einigermassen angemessen ?
Allerdings gab es im Yukon Quest mal einen Musher in 1993, der einen Elch mit seiner Axt erschlagen musste und damit auch erfolgreich war.
Ein Schlag zwischen die Augen und der grosse Elch (ein Pferd) fiel um. Ein zweiter Schlag und dann war der Elch tot.
Jeff Mann erhielt damals eine Zeitstrafe von 90 Minuten obwohl er nach einer Rückkehr zum Checkpoint wieder zurück auf den Trail ging und alle Geweihte des Elches entfernte.
Warum erhielt er dann solch eine Zeitstrafe ? - Er hatte sich damals fuer kurze Zeit die Kopflampe eines Reporters ausgeliehen.
Es hat lange gebraucht bis ich diesen Artikel schlussendlich im Webarchiv fand:
newsminer.com • 1993
Wer englisch lesen kann, wird auf der rechten Seite des Artikels übrigens Geschichten über jedes jemals gefahrenes YQ Rennen finden können. Sehr interessant...
Damals gab es eben harte Rennrichter, kein Internet in dem sich jeder über alles empört und bis zu 40 Musher, die im Yukon Quest antraten.
Heute sehen Rennrichter gewisse Sachen anscheinend ein bisschen anders…
Die Zeitstrafe fuer Jeff Mann finde ich allerdings bis heute uebertrieben...
====
Obwohl ich nicht getippt habe (sorry, ich bin auf Reise…) hoffe ich, dass Jessie Holmes gewinnt.
Ganz früher als er begann eigentlich unmögliche Touren mit am Anfang wenig begabten Hunden anzugehen, war er fuer zwei Jahre ein Teil der alten Yukon Quest “Dogdrop Mile 101” Crew.
Er ist ein guter Mann, der sich jegliche ihm verdiente Ehre hart und ehrlich von Grund auf verdient hat.
Ich lernte ihn kennen als er an der Seite einer Strasse stand um nach Fairbanks zu trampen und ich ihn mit in die Stadt nahm.
Ein Auto oder viel Geld um Essen zu kaufen oder seine 5 Hunde zu ernaehren hatte der Junge damals vor 25 Jahren nicht….
Um so schoener ist es zu sehen wie weit der junge Mann, der mal in einer verlassenen Huette wohnte mit einfachem Willen, Mut und Selbstbewusstsein inzwischen gekommen ist.
Go Jessie...