John Schandelmeier als Race Marshall der Yukon Quest Alaska 2025 Rennen benannt

Na, das hört sich erstmal doch gut an.

Mal sehen, was daraus wird !

Mush on Swabian Snowdog

Das ist wirklich gut, wenn er das macht.

John Schandelmeier ist von Beruf Carpenter, also Zimmermann.

alaskadeutscher93

Es freut mich wirklich zu hören, dass John Schandelmeier bereit ist sich als Racemarshall fuer wenig Geld und viel Arbeit erneut fuer den alaskanischen Teil des YQ einzusetzen.
Natürlich ist das inzwischen geteilte YQ mit 450 -750 km kein wirkliches Langstrecken mehr. Trotzdem ist es weiterhin dem Druck von Tierschützen ausgesetzt.
Dieser Druck und die Proteste gegen Schlittenhunde-Rennen von Leuten, die ihre vereinsamten Huskies abends liebevoll in ihrem Apartment bürsten, wird nie enden.
Um so mehr freue ich mich, dass sich John Schandelmeier der Herausforderung gestellt hat, die alaskanischen YQ-Rennen als Rcemarshall zu leiten.
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Viele Leute denken als Erstes daran, dass er das 1600 km Yukon Quest zwei Mal gewonnen hat. Da muss er ja wohl Ahnung von der ganzen Sache haben…

Ahnung hat er sicherlich. Allerdings ist er kein Musher, der immer auf Sieg aus war.
Als ich Ende der 90er Jahre in Mile 101 zum ersten Mal zusammen sass, erzählte er mir wie er damals als Trapper ohne viel Geld zum ersten Mal am YQ teilnahm.
“Ich hatte damals nur Lachs und Bieberfleisch fuer die Hunde. Geld hatte ich eh nicht. Auch nicht fuer Booties.
Ich hab dann alle meine Freunde gebeten Babysocken fuer mich zu sammeln… Die funktionierten auch…. irgendwie.

Er startete sein erstes Yukon Quest mit nur 8 Hunden. 7 davon fuhren den Winter über mit ihm als Trapper seine Fallen ab. Sie waren es gewohnt auf sonst selten während Rennen benutzte Kommandos zu hören und waren es gewöhnt im Busch zu schlafen. Er lieh sich damals noch einen weiteren Hund von einem Freund. Während 14 Hunde am Start des damaligem Rennens erlaubt waren (oder waren es 12 ?), trat er mit seinen 8 Hunden an und brachte alle Acht nach 1600 km gesund ins Ziel.
Dies ist etwas, das ausser ihm kein Musher im Iditarod oder dem Yukon Quest jemals geschafft hat.
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Nachdem John das alte YQ-Rennen zwei Mal gewonnen hatte, begann er Rettungsaktionen fuer alte und vernachlässigte Schlittenhunde.
So fuhr er mehrmals monatlich von seinem Heim nahe Healy nach Fairbanks um dort das Tierheim zu besuchen.
Seinem Geschmack nach gaben viel zu viele Leute wertvolle und gute Hunde an Tierheime abgaben, weil sie keine Lust mehr auf ihre Freunde hatten.

John hasste dies und setzte sich damals zum Ziel ansonsten im Tierheim oft zum schnellem Tode durch Spritze verurteilte Hunde von dort zu retten.
Hilflos den Gesetzen der Tierheime gegenüber wollte er einen Punkt machen, rettete viele Hunde und bildete mit ihnen sein nächstes Yukon Quest Team.
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Natürlich gewann er die nächsten YQ-Rennen nicht, beendete allerdings auch diese Rennen erfolgreich mit gesunden Hunden.
Zu diesen späteren Zeiten im wahrem Alter der Schlittenhunderennen war es allerdings auch nicht mehr seine Priorität einen Gewinn zu erzielen.
Im ging es um die Hunde. Er zeigte all denen, die Hunde verwahrlosen lassen und abgeben, was diese mit Liebe und Fürsorge leisten können.
Es war seine Art Leute dazu zu bewegen Hunde aus Tierheimen zu retten und zeigte damit auch denjenigen, die zu faul waren gute Hunde zu behalten auch gleichzeitig den Mittelfinger.
In 2005 belegte er den 10. Platz im YQ, in 2007 den 11. Platz und in 2014 sogar den 5. Platz bevor er Langstreckenrennen zumeist aufgab.
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Vor langer Zeit hatte er mal Labradore und Schäferhunde während der Jagd trainiert und an seiner Seite gehabt. Ob er diese immer noch hat, weiss ich nicht.
Seinen Namen als ‘Dog Whisperer’ verdiente er sich allerdings schon zur Zeit seines ersten Rennens.
Seine Art mit Hunden umzugehen ist sagenhaft.

Ich erinnere mich an eine Nacht als er selbst nicht im Rennen war sondern organisatorische Dinge in YQ’s ‘Mile 101’ Checkpoint erledigte.

Ein Musher ging auf ihn zu und fragte um Hilfe.

Er ging zum Hund und kniete sich kurz hin.

“Der Hund ist verängstigt. Hatte er einen Kampf? - “ Hm, … ja", antwortete der Musher.
John gab dem Hund ein paar Streicheleinheiten.
“ Nimm ihn aus dem Team, dann gib ihm Futter und Wasser alleine neben dem Schlitten. Leg ihn fuer ein paar Stunden alleine gut eingekuschelt in den Schlittensack und lass ihn schlafen. Solange er gut trinkt und frisst, braucht er einfach nur eine Weile zum Nachdenken … ”
Dies funktionierte. Der Hund war morgens sehr glücklich…
Es sind die kleinen Dinge, die vieles bei Hunden ausmachen.
Alleine die immer ruhige Stimme des Mannes macht in Diskussionen mit Menschen sowie auch bei Hunden einen grossen Unterschied: Nie gehoben, immer sanft. Immer ruhig.
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John Schandelmeier ist nicht irgendjemand…
Er ist ohne Zweifel einer der besten Race Marshall’s die ich mir in der neuen Zeit fuer das kommende alaskanische YQ-Rennen vorstellen kann.
Natürlich gefällt mir auch sein Ziel, alle (!) antretenden Musher bis zur Ziellinie zu bringen.
Im Gegensatz zu vielen Race Marshall’s vor ihm bin ich mir sicher, dass dieser alte Trapper sein Versprechen so gut wie irgendwie möglich einhalten wird.

Wir werden sehen…

Happy Trails,

Peter

Danke Peter für den Bericht aus John Schandelmeiers Leben! Da bekomme ich gleich wieder das alte Gefühl, was mich zu Fan und Verehrerin von Mushern und besonders von den wundervollen Hunden hat werden lassen.

Quote from Peter_Kamper

Er ging zum Hund und kniete sich kurz hin.

“Der Hund ist verängstigt. Hatte er einen Kampf? - “ Hm, … ja", antwortete der Musher.
John gab dem Hund ein paar Streicheleinheiten.
“ Nimm ihn aus dem Team, dann gib ihm Futter und Wasser alleine neben dem Schlitten. Leg ihn fuer ein paar Stunden alleine gut eingekuschelt in den Schlittensack und lass ihn schlafen. Solange er gut trinkt und frisst, braucht er einfach nur eine Weile zum Nachdenken … ”
Dies funktionierte. Der Hund war morgens sehr glücklich…
Es sind die kleinen Dinge, die vieles bei Hunden ausmachen.
Alleine die immer ruhige Stimme des Mannes macht in Diskussionen mit Menschen sowie auch bei Hunden einen grossen Unterschied: Nie gehoben, immer sanft. Immer ruhig.

Das ist eine wunderbare Geschichte und ich wünschte manchmal, ich hätte auch so ein Gespür für meinen Hund. Wenn ich mal wieder denke: was mag nur in ihrem Kopf vor sich gehen? John könnte mir da bestimmt was zu sagen.

Drücken wir ihm mal die Daumen, das er die Kraft hat sich den neuen Herausforderungen zu stellen uns sich durchsetzten kann. Vielleicht kommt dann ja doch noch wieder etwas von dem alten Spirit zurück.

Hallo Peter,

besten Dank für deinen sehr ausführlichen Beitrag zu J. Schandelmeier und seinem neuen "Job".

In seiner Vita haben mich besonders die Passagen über sein Engagement für die Tierheimhunde und sein Verständnis zum Umgang mit den Hunden berührt !

Von unseren 8 bisherigen Hunden kamen 5 aus Tierheimen, 2 retteten wir in Norwegen vor dem Erschießen und einen holten wir aus einem ihn mobbenden Hunderudel heraus. Darüber hinaus engagieren wir uns ja auch dauerhaft in der "Nothilfe für Polarhunde" bei uns auf der Alb.

Nothilfe für Polarhunde | Freudenstadt

"Sir Edmund" kam von dort und für 5 weitere (kaum vermittelbare) Daueraspiranten habe ich Patenschaften übernommen. Irgendwie sehe ich in John S. da so etwas wie einen 'Seelenverwandten" von mir.

Auch sein Umgang mit den Hunden beeindruckt. Viel ähnliches habe ich von meinen Mentoren am Yukon und in Norwegen gelernt. Ruhig bleiben, für die Hunde immer verlässlich gleich reagieren und immer mal versuchen, die Dinge auch aus der Sicht der Hunde zu denken.

Und ja, es funktioniert super ! Alle unsere Hunde (inkl. der 4 Huskies) konnte ich überzeugen, das Jagen aufzugeben. Mittlerweile sind Jutta & ich im Ort dafür bekannt, mit Hunden anders umzugehen als in D üblich. Folglich werden wir zunehmend bei Problemen um Rat gefragt. Ich will nicht verschweigen, daß ich mit den "Erziehungsmethoden" einiger umliegender Hundeschulen über Kreuz liege. Das ist kein Hundetraining, das gleicht eher einem Militärdrill.

Es freut mich einfach, daß ich mich durch deinen Bericht über John Schandelmeier in meinem Handeln bestätigt sehe, wenn auch sicher nicht mit seinem immensen Wissenshintergrund.

Ich wünsche ihn in seiner neuen Aufgabe viel Erfolg ! Möge, wie Habicht es sagt, doch der alte Spirit wenigstens ein bisschen wieder zurückkehren.

Mush on Swabian Snowdog

Hallo Peter,

vielen Dank für den wie immer tollen Bericht.

Ich finde einfach Deine Schreibweise super gut.

Du hast das drauf...........................ich freue mich immer wenn ich etwas von Dir geschriebene lesen kann.

Danke Dir dafür und bitte noch mehr davon.........................

Gruß Husky_Heinz